Berne, 07. April 2022 – Fassmer unterstützt die Forschung zur autonomen Schifffahrt mit einem vollelektrischen Boot aus Aluminium. Am Mittwoch lieferte das Berner Unternehmen die Forschungsplattform zur Erprobung innovativer maritimer Systeme an das Oldenburger Institut „Systems Engineering für zukünftige Mobilität“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).
„Seit Anfang des Jahres forschen wir in unserem neuen DLR-Institut zum komplexen Thema der Vertrauenswürdigkeit hochautomatisierter und autonomer Systeme“, erklärt Prof. Axel Hahn, Institutsleiter des DLR-Instituts für Systems Engineering für zukünftige Mobilität. „Mit unserem neuen Forschungsboot verfügen wir innerhalb unseres maritimen Testfelds eMIR über eine weitere Versuchsplattform. Die konstruktive Zusammenarbeit und die gute Kommunikation mit Fassmer vor und während der Bauphase hat dazu geführt, dass das Boot ideal auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist.“
Das Boot des Typs RHB 8.0 ist eine acht Meter lange Spezialanfertigung und eigens für die besonderen Anforderungen der Forschung entwickelt. Es ist enorm manövrierfähig und kann sogar auf der Stelle drehen. Je nach Projektziel kann die Forschungsplattform mit besonderen Sensoren ausgerüstet werden. Spezielle Module ermöglichen es, das Boot komplett vom Land aus zu steuern, um beispielsweise An- und Ablegemanöver zu testen. Zusätzlich zum Schwerpunkt der autonomen Schifffahrt wird das Boot auch für die Erprobung neuer Regelungen und der Simulation von Navigationseigenschaften von Schiffen eingesetzt.
„Wir freuen uns sehr, dass wir Teil dieses Projektes sein dürfen und mit unserem Boot einen wichtigen Baustein für die Forschung zu autonomer Schifffahrt stellen. Die Erkenntnisse, die künftig mit diesem Boot gewonnen werden, sind für uns als Werft natürlich im besonderen Maße von Bedeutung“, sagt Jan Henkel, Bereichsleiter Fassmer Maritime.
Die zwei 360° drehbaren Pod-Antriebe werden rein batterie-elektrisch betrieben und haben eine Reichweite von über zwei Stunden bei einer konstanten Geschwindigkeit von 6 Knoten. Der Antrieb wird von zwei 12 kWh Batteriepaketen gespeist. Im geschlossenen Deckshaus finden neben vier Personen auch Arbeitsplätze sowie Werkzeuge und Elektronik Platz. Konzipiert ist das Boot für eintägige Fahrten in der Nord- und Ostsee.
Den Auftrag erhielt Fassmer nach erfolgreicher Teilnahme an der öffentlichen Ausschreibung im Juni 2021.